Im Artikel der Kieler Nachrichten vom 16.11.2018 „Demokratie kommt zu kurz“ heißt es: laut einer gestern veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung sei für 95 Prozent der Lehrer Demokratiebildung nur von mittlerer Bedeutung. Weiter wird aufgezeigt, dass nur 1,3 Prozent der Lehrer demokratieunterstützende Formate einsetzen.
„Diese Studie zeigt uns, dass die Bildungspolitik mindestens eine Mitschuld an der Unwissenheit und dem Desinteresse vieler Schülerinnen und Schüler bezüglich der Politik hat.“, sagt Annkathrin Hübner (24), Ratsfrau und Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen. „Es reicht nicht aus, wenn die Bildungsministerin Karin Prien einfach ein Schuljahr zum Jahr der politischen Bildung ausruft und dann zu hoffen, dass Schülerinnen und Schüler zum Ende ihres Schulweges eine solide politische Grundbildung erhalten haben.“, führt Hübner weiter aus.
„Es bedarf hier dringender Maßnahmen”, bestätigt Özgürcan Baş (19), Vorsitzender des Jungen Rats Kiel. „Seit geraumer Zeit sind wir mit Frau Prien im Gespräch und fordern den verpflichtenden WiPo-Unterricht aber der siebten Klasse an allen weiterführenden Schulen . Es darf nicht sein, dass eine Schulbildung ohne die politische Bildung möglich ist. Die (politische) Bildung ist ein Grundrecht!Leider kommen Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein selten in den Genuss von WiPo-Unterricht und entweichen somit dem größten Teil der schulischen, politischen Bildung! “, so Baş weiter.
Viele politische Jugendorganisationen stimmen mit der Forderung überein und unterschrieben den offenen Brief des Jungen Rats vom 6. März 2018 an Frau Prien.
„Ziel muss es sein, den Schülerinnen und Schülern spätestens nach Beendigung ihrer Schulzeit ein allgemeingültiges, grundlegendes Verständnis und der politischen Prozesse mit auf den Weg zu geben. Sie sollen die Fähigkeit erlangen, sich in der modernen Gesellschaft und Wirtschaft angemessen zu orientieren, und sich selbst aktiv in Politik und Wirtschaft einzubringen. Schließlich müssen die jungen Menschen am längsten mit den politischen Entscheidungen leben. Hierfür müssen wir sie besser vorbereiten“, so Dennys Bornhöft (32) Mitglied des Schleswig-Holsteinischen Landtags.
„Neben der Etablierung des flächendeckenden WiPo-Unterrichts sollten zur Zielerreichung insbesondere die demokratieunterstützenden Formate ausgebaut werden. Dazu zählen regelmäßige Podiumsdiskussionen an den Schulen, Bildungsausflüge zu den politischen Institutionen sowie Projekte wie das „Polis-Seminar“. Hierbei bieten wir gerne unsere Unterstützung an.“, führt Hübner aus.