In der Diskussion um häusliche Gewalt wird ift vergessen, dass nicht nur Frauen Opfer werden können. Selbstverständlich bleibt festzuhalten, dass Frauen weitaus häufiger Opfer von häuslicher Gewalt sind, mit einer Schätzung von etwa 81% der Betroffenen laut Bundeskriminalamt. Diese traurige Realität darf nicht vernachlässigt oder heruntergespielt werden. Allerdings ist genauso unerlässlich, das Augenmerk auch auf die männlochen Opfer zu lenken, die einen nicht unerheblichen Teil der Statistik ausmachen und deren Leiden oft unerkannt bleiben.
- Die JuLis Kiel setzen sich für den Ausbau und die Erweiterung von Schutzwohnungen und Gewaltzentren für Männer ein.
- Der Ausbau sollte die von der Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz (BFKM) empfohlenen fünf MSE je Bundesland bis 2025 berücksichtigen, unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl und der Flächenstruktur der jeweiligen Länder.
- Die JuLis Kiel erkennen an, dass die aktuelle Auslastung der MSE durchschnittlich 70 Prozent beträgt und dass mehr als jeder zweite Mann, der Hilfe sucht, abgewiesen werden muss. Dieser Mangel an Unterstützungsressourcen ist inakzeptabel.
- Darüber hinaus fordern die JuLis Kiel eine Überprüfung und Anpassung der vorge-
schriebenen Aufenthaltsdauer in den Schutzwohnungen. Der aktuelle Regelaufent-
halt von drei Monaten reicht für 49 Prozent der Schutz suchenden Männer nicht aus, um neue Lebensperspektiven zu entwickeln. - Um eine klientengerechte Betreuung zu gewährleisten, setzen sich die JuLis Kiel
für eine Erhöhung der in den Bundesländern festgelegten Betreuungsschlüssel ein.