Eine Position ist sicher allen Parteien schon derzeit gemein: Die Luft in unseren Städten soll sauberer werden! Kiel hat dahingehend vergleichsweise schlechte Startbedingungen: Es hat ein nicht nur ein für norddeutsche Verhältnisse scharfes, für die deutsche Ostseeküste typisches Relief, sondern zudem am tiefsten Punkt die größten Abgasschleudern – den Hafen mit seinen Kreuzfahrtschiffen und Skandinavienfähren, die derzeit immer noch nicht mit Landstrom versorgt sind.
Hinzu kommt, dass Kiel stark vom Pendel-, aber auch vom Durchgangsverkehr betroffen ist. Durch die Förde ist es zudem notwendig, sofern man von schwer zu realisierenden Projekten wie einer Brücke oder einem Tunnel absehen möchte, dass unweit der Hörn West- und Ostufer verbunden werden. Das schränkt die Möglichkeiten ein.
Fakt ist: Zwar auch, aber lange nicht nur wegen des derzeit suboptimalen Netzes des Regionalverkehrs in Schleswig-Holstein, werden weiterhin Menschen Auto fahren. Es gilt, das Verkehrsnetz zu beschleunigen, indem auch die Wege verkürzt werden und an den lokal von sich aus problematischen Stellen lokale Lösungen zu finden.
Wir fordern daher:
- Einen verstärkten Einsatz von titandioxidhaltigem Asphalt an stark belasteten Stellen, sofern der Modellversuch am Theoder-Heuss-Ring eine positive Wirkung entfaltet
- Für ein besseres Mesoklima, wo möglich, städtebaulich klug statt eng zu planen und auf „Nachverdichtung“ zu verzichten
- also stärker Fachleute der Städtebauphysik einzubinden in Stresstests den Verkehrsfluss auf die Probe zu stellen, um die Wege nicht künstlich durch Verkehrsführungen zu verlängern
- Die Entwicklung der Wohnsituation und die Belastungen der verschiedenen Wege innerhalb Kiels zu analysieren und das Bus-Netz dahingehend zu reformieren
- Parkplatzsituation verbessern, z.B. durch Tiefgaragen und Parkhäuser, um langes Herumfahren zu vermeiden
- Eine bessere Anbindung, auch durch mehr S-Linien, an das Kieler Umland, um Pendlern eine echte Alternative zum stundenlangen Busfahren zu bieten.
Begründung: Bisher hat man verschiedene Verkehrskonzepte angedacht, um diese Situationen zu entzerren: Man hat versucht, durch diverse Geschwindigkeitsbegrenzungen den Verkehr zu verlangsamen, die Parkplatzsituation vernachlässigt, gezielt den Radverkehr beworben, den Altstadtbereich versucht von Verkehr zu befreien, indem der KFZ-Verkehr weiter außen entlanggeführt wird – so beispielsweise am kleinen Kiel.